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Die erste Wohnmobilmiete: Infos, Tipps und Kostencheck für Einsteiger

veröffentlich am 04.03.2019, aktualisiert am 10.11.2025

Immer mehr Reisende möchten wissen, wie sich ein Urlaub im Wohnmobil anfühlt, ohne gleich ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Eine Miete ist der ideale Einstieg, um das mobile Reisen auszuprobieren und den Komfort auf vier Rädern kennenzulernen. Damit der erste Wohnmobilurlaub gelingt, lohnt sich ein genauer Blick auf Vorbereitung, Ausstattung und Kosten.

  • Ein Mietwohnmobil ist der einfachste Weg, das Reisen mit dem Camper zu testen.
  • Gute Planung und Grundkenntnisse sorgen für Sicherheit und Komfort unterwegs.
  • Neben dem Mietpreis sollten auch Nebenkosten und Ausstattung beachtet werden.

Wer das erste Mal mit einem Wohnmobil unterwegs ist, steht vor vielen neuen Eindrücken und Abläufen. Das betrifft nicht nur das Fahren selbst, sondern auch die Handhabung von Strom, Gas und Wasser oder den Ablauf beim An- und Abreisen auf einem Stellplatz. Viele Dinge wirken anfangs ungewohnt, lassen sich mit etwas Erklärung und Routine aber schnell meistern.

Camping als Reiseform begeistert

Camping ist längst ein fester Bestandteil moderner Urlaubsplanung. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Reisen mit Wohnmobil oder Wohnwagen, weil diese Art des Urlaubs so vielseitig ist. Sie verbindet Bewegung mit Komfort und ermöglicht es, mehrere Reiseziele miteinander zu kombinieren, ohne auf vertraute Abläufe zu verzichten. Dennoch erfordert Camping mehr Planung und Organisation als ein klassischer Pauschalurlaub. Wer diese Form des Reisens wählt, kümmert sich selbst um Etappen, Stellplätze, Versorgung und Ablauf.

Viele Camper schätzen die Routinen, die sich unterwegs ergeben. Morgens gemeinsam frühstücken, unterwegs anhalten, abends draußen sitzen. Solche Abläufe geben dem Tag Struktur. Gleichzeitig verlagert sich vieles nach draußen. Kochen, essen oder lesen werden Teil der Umgebung und schaffen einen direkten Bezug zu Ort und Landschaft. Moderne Wohnmobile bieten eine Ausstattung, die sich kaum von einer Ferienwohnung unterscheidet. Küche, Dusche, Heizung und Klimatisierung ermöglichen komfortables Reisen über das ganze Jahr. Besonders angenehm ist die Verbindung aus Mobilität und Vertrautheit. Das eigene Fahrzeug bleibt ein fester Rückzugsort, in dem man sich zurechtfindet und alle wichtigen Dinge bei sich hat.

Nach Angaben der European Caravan Federation (ECF) wurden im Jahr 2024 europaweit 221.207 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen, ein Wachstum von 5,2 Prozent gegenüber 2023. Während die Caravan-Zulassungen um 4,7 Prozent zurückgingen, stiegen die Neuzulassungen von Reisemobilen um 9,5 Prozent. In Deutschland registrierte der Caravaning Industrie Verband Deutschland (CIVD) im gleichen Zeitraum über 96.000 Neuzulassungen, was einer Steigerung von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Davon entfielen 74.718 Reisemobile (+ 9,1 Prozent) und 21.674 Caravans (– 1,0 Prozent). Damit übertraf der deutsche Caravaning-Markt sein Vorjahresergebnis erneut und bestätigte den anhaltenden Trend zu mobilen Reiseformen.

Für Einsteiger bietet die Miete eines Wohnmobils eine gute Möglichkeit, Camping in der Praxis kennenzulernen. So lässt sich ausprobieren, wie sich das Leben und Reisen auf begrenztem Raum anfühlt, welche Fahrzeuggröße den eigenen Bedürfnissen entspricht und welche Ausstattung unterwegs tatsächlich erforderlich ist. Wer auf diese Weise Erfahrungen sammelt, gewinnt Sicherheit im Umgang mit dem Fahrzeug und kann realistisch einschätzen, ob Camping langfristig zur passenden Urlaubsform wird, ohne sich direkt auf hohe Anschaffungs- oder Unterhaltskosten festzulegen.

Mietpreise und Budgetplanung der Nebenkosten

Die Miete richtet sich nach Saison, Fahrzeuggröße und Reisedauer. Bei der ADAC Wohnmobilvermietung liegen die Preise je nach Kategorie im Durchschnitt zwischen 120 und 180 Euro pro Nacht. Kleinere Kastenwagen sind meist günstiger, größere und stärker ausgestattete Modelle entsprechend teurer. Die genannten Werte beziehen sich auf eine Mietdauer ab sechs Nächten und dienen als realistische Orientierung für die Hauptsaison.

Pro Anmietung fällt eine einmalige Übergabepauschale von 159 Euro für Wohnmobile beziehungsweise 100 Euro für Wohnwagen an. Sie ist im Basispreis bei einer Mietdauer ab sechs Nächten bereits enthalten. Die Gebühr umfasst die betriebsbereite Bereitstellung des Fahrzeugs, eine individuelle Einweisung bei Übergabe, die persönliche Fahrzeugrücknahme, die Außenwäsche, eine Gasflasche sowie Sanitär- und Frischwasserchemie.

Nebenkosten unterwegs

Neben der Miete entstehen laufende Ausgaben, die sich nach Strecke, Reisezeit und Personenzahl richten. Der Kraftstoffverbrauch liegt bei den meisten Wohnmobilen zwischen 10 und 14 Litern Diesel pro 100 Kilometer. Viele neuere Fahrzeuge benötigen zusätzlich AdBlue zur Abgasreinigung. Der Verbrauch liegt im Schnitt bei ein bis zwei Litern auf 1.000 Kilometer, was bei aktuellen Preisen rund 2 bis 5 Euro pro 1.000 Kilometer ausmacht.

Stell- und Campingplätze werden in der Regel pro Nacht und pro Person berechnet. Der Preis hängt von Saison, Lage und Ausstattung ab. Für einen durchschnittlichen Stellplatz sollte man mit etwa 25 bis 40 Euro pro Nacht für zwei Personen rechnen, einfache Stellflächen ohne Sanitäranlagen können günstiger sein. Auf gut ausgestatteten Campingplätzen mit Stromanschluss, Dusche und Ver- und Entsorgung liegen die Kosten häufig höher.

Auch Gas zum Heizen und Kochen sollte im Budget berücksichtigt werden. Eine 11-Kilogramm-Flasche kostet im Tausch rund 30 bis 45 Euro und reicht, abhängig von Außentemperatur und Nutzung, meist für mehrere Tage. Stromkosten werden auf manchen Plätzen zusätzlich berechnet, sind aber oft bereits im Übernachtungspreis enthalten.

Einkaufen und Vorräte planen

Bei der Planung einer Wohnmobilreise sollte auch die Verpflegung berücksichtigt werden. Auf vielen Campingplätzen gibt es kleine Läden oder Kioske, die nur ein eingeschränktes Sortiment anbieten und meist etwas teurer sind als Supermärkte. Wer gut vorbereitet startet, spart Zeit und Geld. Es ist sinnvoll, Grundnahrungsmittel und Getränke für die ersten Tage mitzunehmen, damit man nach der Ankunft nicht sofort einkaufen muss. Unterwegs lässt sich der Vorrat dann bequem in größeren Supermärkten auffüllen. In abgelegenen Regionen oder im Ausland kann die Auswahl begrenzt sein, daher lohnt sich eine grobe Planung, was man wann und wo nachkaufen kann.

In vielen europäischen Ländern fallen Mautgebühren an. In Österreich, Slowenien und der Schweiz ist eine Vignette erforderlich, die im ADAC Mautportal online gekauft werden kann. In anderen Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien wird nach gefahrenen Kilometern abgerechnet. Wer vor der Reise prüft, welche Strecken gebührenpflichtig sind, kann das Budget gezielter planen und mögliche Umwege vermeiden.

Zusatzausstattung und Reserven im Budget

Viele Vermieter bieten zusätzliche Ausstattung an, zum Beispiel Küchenpakete, Campingmöbel oder Navigationssysteme. Diese Extras sind praktisch, erhöhen aber die Gesamtkosten. Es lohnt sich, vor der Buchung zu prüfen, was bereits enthalten ist. Ein finanzieller Puffer von 15 bis 20 Prozent des Gesamtbudgets ist empfehlenswert, um variable Kosten oder unvorhergesehene Ausgaben abzudecken.

Wissenswertes zur ersten Wohnmobilmiete

Eine gute Vorbereitung hilft, den ersten Urlaub im Mietwohnmobil entspannt zu beginnen. Wer sich frühzeitig informiert, kann das passende Fahrzeug auswählen, den Ablauf der Miete besser einschätzen und vor Ort souverän starten. Besonders für Einsteiger lohnt es sich, etwas Zeit in die Planung zu investieren, bevor es losgeht.

Das passende Reisemobil finden

Wohnmobile unterscheiden sich in Aufbau, Größe und Ausstattung. Für Einsteiger eignen sich kompakte Kastenwagen oder teilintegrierte Modelle, die sich leicht fahren lassen und dennoch genügend Platz bieten. Familien bevorzugen oft Alkovenfahrzeuge mit zusätzlicher Schlafmöglichkeit über dem Fahrerhaus. Vor der Buchung sollte klar sein, wie viele Personen mitreisen, wie viel Stauraum gebraucht wird und welche Ausstattung wichtig ist. Auf der Website der ADAC Wohnmobilvermietung lassen sich verschiedene Modelle und Grundrisse direkt vergleichen.

Ausstattung prüfen und ergänzen

Die Ausstattung kann je nach Vermieter und Fahrzeugmodell unterschiedlich sein. Bei der ADAC Wohnmobilvermietung sind die wichtigsten technischen Elemente wie Gas, Sanitärzusätze und Frischwasserchemie im Preis enthalten. Bettwäsche, Geschirr und Küchenutensilien gehören aus hygienischen Gründen nicht zur Grundausstattung und müssen von den Mietern selbst mitgebracht werden. Für Einsteiger lohnt sich ein Blick auf die vollständige Ausstattungsliste, bevor die Buchung abgeschlossen wird. So lässt sich gut planen, was von zu Hause eingepackt werden sollte. Wer sich unsicher ist, kann die Vermietstation direkt ansprechen und erhält dort eine genaue Übersicht über die Ausstattung der einzelnen Fahrzeugmodelle.

Versicherungen beim Mietwohnmobil

Im Mietpreis der ADAC Wohnmobilvermietung sind Haftpflicht-, Vollkasko- und Teilkaskoversicherung enthalten. Die Selbstbeteiligung beträgt 1.500 Euro pro Schadensfall, bei Wohnwagen 1.000 Euro. Bei besonders hochwertigen Fahrzeugen kann der Betrag bis zu 2.500 Euro betragen. Wer das Risiko im Schadensfall verringern möchte, kann den Selbstbehalt über eine Zusatzversicherung reduzieren. Diese kann auf freiwilliger Basis über externe Anbieter, etwa über die ERGO Reiseversicherung, abgeschlossen werden.

Übergabe und Einweisung

Bei der Abholung erklären die Mitarbeiter der Vermietstation die wichtigsten Funktionen des Fahrzeugs. Dazu gehören Heizung, Gas, Wasser- und Stromversorgung sowie Hinweise zur Entsorgung und Versorgung. Es ist hilfreich, sich die Bedienung genau zeigen zu lassen und offene Fragen direkt zu klären. Ein kurzer Probelauf oder eine Runde auf dem Gelände schafft zusätzliche Sicherheit. Für die Übergabe sollten etwa 45 bis 60 Minuten eingeplant werden.

Packen und Beladen des Wohnmobils

Vor dem Start in den ersten Wohnmobilurlaub ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Das richtige Packen trägt nicht nur zum Komfort, sondern auch zur Fahrsicherheit bei. Schwere Gegenstände wie Getränke, Konserven oder Vorräte gehören in die unteren Staufächer und möglichst in Achsnähe, während leichtes Gepäck wie Kleidung oder Handtücher oben verstaut werden kann. So bleibt der Schwerpunkt des Fahrzeugs stabil, und das Wohnmobil liegt sicher auf der Straße.

Das zulässige Gesamtgewicht sollte unbedingt beachtet werden. Jedes Kilogramm zählt, besonders bei voll besetzten Fahrzeugen. Überladung kann teuer werden und beeinträchtigt das Fahrverhalten deutlich. Wer das Wohnmobil zum ersten Mal belädt, sollte sich ausreichend Zeit nehmen und die Gewichtsverteilung genau prüfen.

Alle Gegenstände müssen so verstaut werden, dass sie während der Fahrt nicht verrutschen oder umfallen. Es ist ganz normal, dass bei der ersten Fahrt noch etwas klappert oder wackelt. Mit etwas Erfahrung findet sich schnell eine sinnvolle Ordnung.

Die wichtigsten Dinge für den ersten Wohnmobilurlaub

  • Reisedokumente (Personalausweis oder Pass, Führerschein, Versicherungskarte, Auslandskrankenschutz, Kreditkarte)
  • Reiseapotheke (zum Beispiel mit Desinfektionsspray, Pflastern und Mückenschutz)
  • Hygieneartikel (einschließlich Toilettenpapier und Sonnenschutz)
  • Taschenmesser, Schere, Kerzen, Taschenlampe oder Outdoor-Lampe, Batterien
  • Ladegeräte, Handy, Kamera, CEE-Stromkabel, Adapter und Kabeltrommel
  • Lebensmittel und Getränke, am besten auslaufsicher verpackt
  • Geschirrspülmittel, Handwaschmittel, Müllbeutel
  • Campingstühle und Tisch, Wäscheleine
  • Decken, Bettzeug und wettergerechte Kleidung
  • Geschirr und Kochutensilien (Korkenzieher, Dosenöffner, Schneidebrett, Spülschüssel)

Tipps für die erste Reiseetappe

Nach der Fahrzeugübergabe beginnt das eigentliche Erlebnis. Damit die erste Tour mit dem Mietwohnmobil angenehm verläuft, lohnt sich eine durchdachte Planung. Wer die Fahrtstrecken realistisch einschätzt und den Tag nicht zu voll packt, startet entspannter in den Urlaub und hat mehr Zeit, sich unterwegs einzugewöhnen.

Etappen planen und Fahrzeiten realistisch einschätzen

Gerade auf der ersten Reise ist es ratsam, die Tagesetappen überschaubar zu halten. Ein Fahrpensum von 200 bis 350 Kilometern pro Tag ist ein guter Richtwert, um stressfreies Fahren und rechtzeitiges Ankommen zu ermöglichen. Besonders bei der ersten Tour ist es sinnvoll, Stellplätze im Voraus zu reservieren und die Route mit ausreichenden Pausen zu planen. Das Fahren mit einem Wohnmobil erfordert mehr Aufmerksamkeit als mit einem Pkw. Durch Größe und Gewicht reagiert das Fahrzeug träger, und längere Fahrzeiten können anstrengend sein. Wer die Etappen kürzer hält, hat vor Ort mehr Zeit, sich mit dem Aufbau vertraut zu machen, den Campingplatz zu erkunden und in Ruhe anzukommen. So gelingt der Start in den Urlaub deutlich entspannter.

Stellplätze und Ankunftszeit einplanen

Gerade in der Hauptsaison empfiehlt es sich, den Stellplatz bereits vor Reisebeginn zu buchen. Viele Plätze bieten die Möglichkeit zur Online-Reservierung, was gerade für Einsteiger Planungssicherheit schafft. Ein früherer Check-in am Nachmittag sorgt dafür, dass genügend Zeit bleibt, das Fahrzeug auszurichten, Strom und Wasser anzuschließen und den Platz einzurichten. Hilfreich bei der Auswahl sind die PiNCAMP App und die ADAC Trips App. Beide bieten geprüfte Camping- und Stellplätze mit Angaben zu Ausstattung, Preisen und Bewertungen. So lässt sich leicht einschätzen, welcher Platz zur geplanten Route passt.

Ankommen und einrichten

Nach der Ankunft sollte das Fahrzeug zunächst gerade ausgerichtet werden, danach folgen Strom- und Wasseranschluss. Anschließend kann der gemütlichere Teil beginnen: Markise ausfahren, Tisch und Stühle aufstellen, den Platz einrichten. Wer zum ersten Mal campt, sollte sich dafür Zeit nehmen und die Abläufe in Ruhe ausprobieren. Am ersten Abend ist es oft angenehmer, einfach anzukommen, statt gleich weiterzufahren oder größere Ausflüge zu unternehmen. So bleibt Zeit, sich an den Ablauf auf dem Campingplatz zu gewöhnen und die neue Umgebung zu genießen.

Gelassen bleiben bei kleinen Problemen

Kleine Missgeschicke gehören beim ersten Wohnmobilurlaub dazu. Eine leere Gasflasche, ein vergessenes Kabel oder eine falsch eingeschätzte Parklücke sind kein Grund zur Sorge. Wichtig ist, ruhig zu bleiben und sich Hilfe zu holen, wenn nötig. Auf den meisten Campingplätzen unterstützen Betreiber oder erfahrene Camper gerne. Jede Erfahrung hilft, beim nächsten Mal routinierter zu werden.